Zitat des Tages

Dienstag, 17. Juni 2008

Kleine Begebenheit

Gestern Nachmittag hetzte ich zur Bank, um Einiges zu erledigen. War spät dran. Die Zeit drängt ja immer. Auf dem Rückweg, ganz in die Kontoauszüge vertieft und am Rechnen und Denken... Auf der Höhe der ehemaligen Apotheke, reißt mich plötzlich eine helle junge Stimme aus meinem Sein: "Hallo". Ich drehe mich um und sehe das kleine Mädchen. "Hallo :-) " grüße ich zurück und gehe meines Weges. Auf der Höhe der Metzgerei hatte sie mich eingeholt, ging stramm an mir vorbei und sagte "Tschüß" und winkte, ohne sich umzudrehen. Kaum zwanzig Meter weiter - auf der Höhe der Bushaltestelle - blieb sie stehen und vertiefte sich in die Blätter eines jungen Ahornbaumes, der da prächtig wächst. Sie hat die Blätter betrachtet, befühlt und dann eines abgebrochen. Vertieft darin ging sie langsam weiter. Inzwischen hatte ich sie überholt, sie hatte es gar nicht bemerkt. So sehr war sie mit dem Blatt beschäftigt. Auf der Höhe von Helgas Gardinengeschäft habe ich die Straße überquert. (Die Bahnhofstraße ist die Durchgangsstraße und nicht ganz ungefährlich, da fährt kaum einer unter 50 km/h). Nun denn, ich war schon am Brachland neben unserem Haus, da höre ich diese helle Stimme wieder: "Hallo Sie, bitte warten Sie." - Ich bleibe stehen und dreh mich um und sehe dieses Mädchen auf der anderen Straßenseite winken. "Was ist?" - Himmel Kind, denke ich, bleib stehen! - Autos rasen rechts und links. "Bleib stehen (!), ich komm rüber" rufe ich und bin schon halb auf dem Weg. Beide sicher auf unserer Seite der Bahnhofstraße, frage ich das Kind: "Was ist denn?" - Sie sagt:" Ich wollte nur sicher über die Straße kommen." - Mir fiel ein Stein vom Herzen. Zwei drei Schritte gingen wir gemeinsam am Brachland neben unserem Haus entlang. "Du bist doch die Lina, gell?" fragte ich. "Nein, ich bin die Maja." - UPPS! (Die beiden Mädels [Geschwister] gleichen sich wie ein Ei dem anderen, obwohl sie zwei oder drei Jahre auseinander liegen.) "Oh, entschuldige bitte." "Ach, das macht nichts. Das bin ich gewöhnt." Dann grüßte sie mich nochmals und ging forschen Schrittes ihres Weges und ich mit einem stillen Lächeln und um vieles reicher wieder an meine Arbeit. (Maja ist acht Jahre alt, wie sie mir erzählte. Lina, ihre Schwester müsste fünf oder sechs Jahre alt sein.)

1 Kommentar:

Margot hat gesagt…

Danke Matz, fürs erzählen. Ja, Kinder in diesem alter sind so unbedarft offen.